Mittlerweile kann ich glücklich sein, dass sich meine Trommelworkshops reger Nachfrage erfreuen und auch aus dem Shop heraus die eine oder andere Trommel früher oder später den Weg in achtsame Hände findet. Damit das weiterhin so bleibt, ist es natürlich erforderlich, dass ich immer ein paar Trommelfelle auf Lager habe. Da selbige ein Naturprodukt sind und die von mir gewünschte Qualität nicht ständig verfügbar ist, freue ich mich jedes mal, wenn der Gerber meines Vertrauens mir am Telefon von neuen „Schätzen“ berichtet.
Nach einem schönen Besen Workshop, bei dem meine Schülerinnen nach allen Regeln der magischen- und Handwerkskunst ihren eigenen Hexenbesen erstellt haben, war der Nachmittag frei und so machte ich mich auf den Weg. Ganz alleine war ich nicht, denn wenn er das Wort „Landpartie“ hört, ist mein Mann immer ganz Gentleman und chauffiert seine Frau in Richtung Dresden.
Auf halber Strecke liegt in wunderschöner Landschaft das alte Gerberdorf und von den ehemals über 100 Gerbern sind mein Gerber und ein Kollege die einzig Verbliebenen, die die alte Handwerkstradition fortführen. Allein der Weg dorthin ist eine Wohltat – durch wogende Sonnenblumenfelder, durch verträumte Dörfer in denen hoch droben aus dem Nest Adebar neugierig die vorbeifahrenden Reisenden betrachtet.
Gelohnt hat er sich mal wieder, der Ausflug und das nicht nur wegen der wunderschönen Landschaften und der Ruhe, abseits vom Großstadtlärm, sondern auch wegen des schönen schwarz/braun schimmernden Pferdefells und einer besonders raren, fast weißen Zebu Haut, die ich jetzt im Angebot haben darf.
Auch wenn die Felle meines Gerbers nicht so preiswert sind, wie die jene aus dem Online-Versandhandel, die meist aus China oder Pakistan stammen, so ist es mir bei meinen Produkten sehr wichtig, dass die Rohmaterialien aus der Region kommen und ich nachvollziehen kann wo und von wem produziert wurde.
Während ich diese letzten Zeilen schreibe, lass ich noch einmal den Tag vorüber ziehn. Schön wars…